Auf dem vorläufigen Höhepunkt der Coronavirus Pandemie formiert sich eine neue Protestbewegung in Deutschland. Menschen versammeln sich, um gegen die Grundrechtseinschränkungen im Rahmen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen zu demonstrieren. Was mit kleinen Demonstrationen in Berlin begann, entwickelte sich schnell zu einem bundeweiten Phänomen. Auch in Hannover versammeln sich Woche für Woche Menschen bei Demonstrationen und Protestaktionen. Anfang Mai nehmen bis zu 500 Menschen an einer Kundgebung am Maschsee teil.
Bei den Teilnehmer*innen handelt es sich um ein heterogenes Publikum. Darunter finden sich Impfgegner*innen, Reichsbürger*innen Verschwörungsideolog*innen und Neonazis. Einige glauben nicht an die Existenz des Coronavirus, andere sprechen gar von einer ausgerufenen Corona Diktatur. Der einende Moment ist ein Misstrauen gegenüber dem Staat und den Medien, sowie der Kampf gegen eine vermeintlich Elite, die für die Pandemie verantwortlich gemacht wird. Verschwörungserzählungen sind ein manifester Bestandteil der Demonstration.
Während die Infektionszahlen sinken und Maßnahmen wieder aufgehoben werden, gehen die Menschen weiter auf die Straße. Sie halten sich auf den Demonstration bewusst nicht an Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen. Wohlmeinende Ärzte stellen den Teilnehmer*innen Atteste aus, die ihnen das Demonstrieren ohne einen Mund-Nasen-Schutz ermöglichen. Selbsternannte Expert*innen sprechen auf den Demonstrationen, verdrehen Fakten und zweifeln immer wieder die Maßnahmen der Bundesregierung an.