Sechs Jahre lang war der Hambacher Forst von Braunkohlegegner*innen und Umweltaktivist*innen besetzt worden. Eine Erweiterung des Braunkohletagebaus Hambach durch den Energiekonzern RWE sollte um jeden Preis verhindert werden. Mit der Begründung, es gäbe keinen ausreichenden Brandschutz und Baugenehmigungen für die zahlreichen Baumhäuser und Plattformen, begann die Polizei im Herbst 2018 mit der Räumung des Waldes. Nach und nach wurden die einzelnen Strukturen in den Bäumen abgeriegelt. Anschließend versuchten Spezialeinheiten die Aktivist*innen mit Hebebühnen aus den Baumwipfeln und -häusern zu befördern. Immer wieder stieß die Polizei dabei auf erheblichen Widerstand, da sich die Aktivist*innen an Bäume oder Betonblöcke ketteten. Außerdem verschanzten sich weitere Aktivist*innen in einem Tunnelsystem unter einem der Baumhäuser. Weite Teile des uralten Waldes waren für die Polizei nur mit schwerem Gerät befahrbar. Zufahrtsstraßen und Wege hatten Aktivist*innen immer wieder mit Ästen und Baumstämmen und von Hand ausgehobenen Gruben blockiert. Der Polizeieinsatz gilt als einer der größten Einsätze in der jüngeren Geschichte von NRW. Vier Wochen später demonstrierten mehr als 50.000 Menschen am Hambacher Forst für den Kohleausstieg und feierten den Rodungsstopp. Erneut wurden Baumhäuser in den Wipfeln der Bäume errichtet und der Hambacher Forst wieder besetzt.